Manuelle Lymphdrainage

Die manuelle Lymphdrainage ist eine Form der Streichmassage, welche sich vor allem eignet um Lymphstauungen zu beseitigen, die Immunabwehr zu stärken und Schmerzen zu lindern.

Mit Hilfe der Drainage wird die Motorik der Lymphgefässe angeregt und damit der Abtransport überschüssiger Gewebsflüssigkeit gefördert und erleichtert.

Das Lymphsystem ist ein wichtiger Nebenanschluss des grossen Kreislaufs. Es spielt eine bedeutende Rolle für den Stoffwechsel und die Immunkörperbildung. Es fängt blutfremde Stoffe ab, vernichtet und entfern sie und ist gleichzeitig an der Bildung von Antikörpern beteiligt.

Ist die Funktion des Lymphgefässsystems gestört (Bsp. durch Verletzungen, nach Operationen, Erkrankungen innerer Organe), kann es zu einer Ansammlung von Flüssigkeit in den Zwischenzellräumen führen. Als Folge davon können Ödeme entstehen.

 

Komplexe physikalische Entstauungstherapie – KPE

Mit der KPE können ausgeprägte primäre und sekundäre Lymphödeme erfolgreich behandelt werden.

Die Behandlung setzt sich zusammen aus der manuellen Lymphdrainage, Kompressionstherapie (Bandagierung / Bestrumpfung), Hautpflege sowie Bewegungstherapie.

 

Die häufigsten Anwendungsgebiete der

manuellen Lymphdrainage

  • Primäre und sekundäre Ödeme
  • Schwangerschaftsödeme
  • Orthopädie – vor und nach Operationen (Bsp. Knie-, Hüftprothesen)
  • Unfallchirurgie / Traumen (Bsp. Brüche, Zerrungen, Verstauchungen)
  • Tumor- und Lymphknotenentfernungen
  • Rheumatologie
  • Venenerkrankungen
  • Entzündungen, schlechte Wundheilung
  • Ulcus cruris
  • Morbus Sudeck
  • Schleudertrauma
  • Migräne, Kopfschmerz
  • Narben
  • Allergien, Ekzeme, Akne (Bsp. Psoriasis)
  • Abmagerungskuren
  • Stärkung der Abwehrkraft
  • Allgemeine Regeneration

                                               

Entstehung

Das dänische Ehepaar Vodder arbeitete als Physiotherapeuten in Frankreich. Dr. phil. Emil Vodder (1896-1986) sind bei vielen Patienten mit chronischen Erkältungsbeschwerden geschwollene Lymphknoten im Halsbereich aufgefallen (früher noch Halsdrüsen genannt).

Intuitiv begann er diese Regionen mit kreisenden, auspumpenden Bewegungen zu massieren. Bald stellte sich ein deutlicher Erfolg seiner Behandlung ein, Symptome der verschiedenen Erkrankungen klangen ab und die Patienten blieben beschwerdefrei. Vodder selbst wurde kein einziger Fall aus dieser Zeit bekannt, dem seine Methode geschadet hätte. Eine spätere Zusammenarbeit Vodders mit dem Lymphologen Földi und dem Arzt Asdonk ergänzte und untermauerte seine Methode, in der Folge wurden die ersten Lymphkurse angeboten und es entstand die erste lymphologische Fachklinik weltweit.

Die manuelle Lymphdrainage ist heutzutage ein fester Bestandteil der physikalischen Therapie, es ist erwiesen, dass die Methode bei medizinischen Problemen, sowie in der Kosmetik die Anwendung der Wahl sein kann.